Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte der Obstverarbeitung in Kilb
Die Baumschule Sirninger
Sirningers
Mostbirne
Die
Wiederentdeckung
einer Rarität
Die
Landes-Musterobst-
mostereien in NÖ
1.
Landes-Obstmosterei Abetzberg, Aschbach Markt
2.
Landes-Obstmosterei Watzelsdorf, Neidling
3.
Erste Waldviertler Obstmosterei Walkenstein, Sigmundsherberg
4.
Landes-Obstmosterei Wagenreith, Sonntagberg
5.
Landes-Obstmosterei, Zwettl
6.
Landes-Obstmosterei,
Kilb
7.
Mosterei der landwi. Genossenschaft Waidhofen/Thaya
8.
Mosterei der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer
in Zitzhof
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Kilb
war um die Jahrhundertwende ein Zentrum der Obstzucht und
der Obstverarbeitung in Niederösterreich. Dieser Stellenwert
des Obstbaues war Anton Sirninger zu verdanken. Er
betrieb am Handlhof in Rametzberg und später in Hackledt
in Oberösterreich eine Baumschule, war Mitglied der Österreichischen
Obstbau- und Pomologen-Gesellschaft, Mitarbeiter des im Jahr
1913 erschienenen Handbuches „Die Mostbirnen“ und Träger
unzähliger Auszeichnungen und Anerkennungsdiplome. Seine
Verdienste um die Obstzucht und Verbreitung hochstämmiger
Mostobstbäume in Österreich wurden durch eine im
Rahmen der Linzer Mostbirnenschau im Jahr 1912 nach ihm benannte
Birnensorte besonders gewürdigt: Sirningers
Mostbirne.
Bereits
im Jahr 1907 begann Anton Sirninger mit der Produktion von
Apfelchampagner, Kohlenberg-Sekt genannt. Mit der
Eröffnung der NÖ-Landesmusterobstmosterei
am 20. Oktober 1913 setzte er einen weiteren Meilenstein
in der Obstverarbeitung für Kilb und für das Land
Niederösterreich. Die Mustermosteri wurde als Kursstätte
und Versuchsstation für die Obstverarbeitung genutzt.
Wurden anfänglich Most, Marmeladen, Säfte und
Dörrobst produziert, folgte ab 1925 mit der Errichtung
einer „Beispielsbrennerei“ auch die Herstellung von Schnäpsen.
Nachdem die erste Landes-Musterobstmosterei im Jahr 1909
im Raum Amstetten gegründet wurde, entstand in Kilb
eine weitere Musteranlage, „die aufgrund der neuesten Erfahrungen
gebaut wurde und infolgedessen einen modernen Mostereibetrieb
darstellt, wie es in Österreich wenige geben dürfte“.
Der
110. Geburtstag der „Sirninger Birne“ und der „NÖ Landes-Musterobstmosterei
in Kilb“ sind Anlass genug Ökonomierat Anton Sirninger
(1863-1933) und seinen Nachfolger am Handlhof, Ökonomierat
Franz Müllner (1896-1980), ebenso zu würdigen
wie Josef Sirninger (1898-1985), der ab 1912 in der Baumschule
am Handlhof beschäftigt war und 1926 eine eigene Baumschule
in Freyen bei Kilb gründete, die bis vor wenigen Jahren
von seinem Sohn Walter Sirninger betrieben wurde.
aktualisiert
am 5. Jänner 2022
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