Notizen der Schnapsnase

31. Dezember 2021    
  Jungbrennmeister am Kilber Biohof Hansinger

Mit einer neuen Brennanlage und vielen guten Ideen steigt Robert Hansinger, der jüngste Sohn im Biohof der Familie Hansinger, ins Brennergeschehen ein. Mit seinem Williams-, Conference Birnenbrand, Muskat Trester-, Aroniabrand, dem Gin, Absinth und Patxaran (Schlehenlikör nach spanischem Vorbild) hat er sowohl bei Klassikern als auch bei New Spirits seine große sensorische Begabung unter Beweis gestellt.
So überzeugen der Williams und Conference mit einer deutlichen Frucht, sehr solide und klar im Charkter und - trotz Jugend - einem harmonischen Nachklang. Harmonisch zeigt sich auch der Aroniabrand mit einem feinen Marzipanton in der Nase und am Gaumen, sehr vielschichtig und kraftvoll. Beim Muskat Trester setzt sich die klare Fruchtlinie fort, wobei dem Trester eine längere Reifung mit Sicherheit gut tut.

 

20. Dezember 2021

   
  Nussener "MMXXI"

Das Ende Juni begonnene Nussschnapsprojekt, wurde im Oktober mit der Beimengung von Rot- bzw. Weißwein fortgesetzt und am 20. Dezember finalisiert. Insgesamt wurden 5 verschiedene Chargen hergestellt, die in einem letzten Schritt noch verschnitten wurden. Es gibt jedenfalls noch Verbesserungsbedarf, aber im Großen und Ganzen bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Jedenfalls findet das, dem italienischen Nocino nachempfundene Rezept,

großen Gefallen. Der Name des Nussschnaps ist "MMXXI" und verweist zumindest am Etikett auf seine römischen/italienischen Wurzeln. Ob daraus mehr wird, wird sich heuer im Sommer - frühestens am 24. Juni (Johannistag) zeigen, wenn das Projekt "Nussener, der Zweite" startet.

 

3. Dezember 2021


Edelbrände von Arno Dirker
Ein Blick nach Deutschland lohnt sich. Arno Dirker betreibt in Mömbris-Niedersteinbach, etwa 40 km östlich von Frankfurt am Main, seit 1992 eine Edelbrennerei. Er verfügt über eine unglaublich grosse Palette hervorragender, aussergewöhnlicher und einzigartiger Edelbrände, stand bereits 1993 am Siegerpodest der Destillata, war 1 Jahr später Destillata Gesamtsieger, wurde 2004 im Rahmen des World Spirtts Award als World Class Distillery ausgezeichnet, ist ein grossartiger Obstkenner und Edelbrenner.
Der Zitronenapfel ist ein leuchtend gelber, mit roten Punkten übersäter, hühnereigroßer, sehr trockener und überaus fester Apfel aus Dirker´s eigner Obstzucht. Sehr schöner, klarer, frischer Apfel in der Nase; unglaublich viel Frucht auch am Gaumen; kerniger Apfel mit harmonischem Finale; TOP.
Die grünen bis gelblichen Zibarten sind Wildpflaumen. In der Nase fruchtig frische, dezente Aromen von Kriecherl bis Zwetschke mit einem fein herben Stein-Ton.
Die Mollebuschbirne zählt zu einer der ältesten Kultursorten, jedoch ist ihr Bestand durch den Feuerbrand sehr gefährdet. Sehr feine Mostbirnen-, Kletzenbirnenaromen; einzig-artiges, fruchtiges, kantiges Birnenaroma, leicht bitter und gerbstoffreich.
Die Wahl´sche Schnapsbirne zeichnet sich durch ein typisch fruchtiges frisches Birnenaroma aus; sehr nahe an der Williams; Blütenhonig und Würze am Gaumen; sehr schöne Länge; ein besonderes Geschmackserlebnis; TOP.
Die Eggener Schwarzkirsche beeindruckt in der Nase mit dunkeln Schokoladenoten, feine Fruchtsüsse; reife Kirsche mit schönem Kernton und zarter Bittermandelnote; lang, breit und weich auf der Zunge und am Gaumen; TOP
Der Speierling gehört zur Familie der Ebereschen und Vogelbeeren, auch die Form der Blätter ist dieselbe. Die Frucht ist etwas größer und sie haben die Form von kleinen Äpfeln und Birnen. Lässt man sie ausreifen und teigig werden, ergeben sie ein tolles Destillat; Gerbstoffreich in der Nase, Anklänge von Grappa und Mispel; auch am Gaumen tresterähnliche Geschmacksrichtung, die auch an Kletzenbirnen erinnert.
Die
Schlehe zeigt am Beginn eine dezente Holundernote, die vom Bittermandelton schön eingeschlossen wird; im letzten Drittel zeigen sich Vogelbeertöne; am Gaumen eine
Geschmacksexplosion aus Schoko, Kakao und Mandeln; vollmundig und schöne Länge, TOP

 

22. November 2021

Der Edelkastanienbrand im Edelkastanienfass

hat den Weg vom Castel Juval in Südtirol in mein Kilber Home Office rechtzeitig geschafft: eleganter Edelkastanienbrand im Edelkastanien-fass gelagert vom Weingut und der Hofbrennerei Claus Martin Aurich.

Das Weingut Castel Juval Unterortl in Kastelbell liegt am Eingang zum Schnalstal. Eigentümer ist der Bergsteiger und Buchautor Reinhold Messner. Gisela und Martin Aurich führen das Weingut als Pächter. Die Aurichs widmen sich seit 1992 der Herstellung von Wein und Destillaten. Im Weingut Castel Juval Unterortl werden auf 4 ha Steillagenweinbau jährlich 30.000 Flaschen Wein erzeugt und abgefüllt, vorwiegend Weißburgunder, Riesling, Müller Thurgau und Blauburgunder.
In der Hofbrennerei entstehen im Doppelbrennverfahren im Wasserbad fruchtige Grappe und Fruchtbrände von selbstangebauten Obst- und Wildobstsorten.
Das Trauben-, Trester Obstbrandsortiment umafasst Grappa Weissbur-gunder, Grappa Riesling, Grappa Blauburgunder, Grappa Vinea Juval,
Muskat Traubenbrand, Alte Sorten-Äpfel & Birnenbrand, Palabirnenbrand, Quittenbrand, Holunderbeerenbrand, Kornelkirsche, Vinschger Marillenbrand, Williamsbrand, Zwetschgenbrand/Eiche

Der Edelkastanienbrand Castanea ist im Edelkastanienfass gelagert, duftig wie Edelkastanienmus und ausgewogen vanillig, im Geschmack anhaltend, zart und elegant; sehr feine Holznote.

 

29. Oktober 2021


Online Gin-Tasting im Wiewerk Creative Studio.
www.verkostbar.at
Online Gin Tasting

4 Gins und ein Heu-Destillat von Tastedillery-Betreiber Fabian Sautner standen auf der Verkosterliste ener einzigartigen, informativen und kurzweiligen Online-Verkostung im Wiewerk Creative Studio in Pöchlarn. Moderiert wurde dieses Tasting von August Teufl.
Mit dem Ischgl Gin, der 1. Kostprobe, hat Fabians Leidenschaft für die Wacholder-Barspirituose begonnen. Rosenblüten und Lavendel sorgen für eine blumige Note. Die Würze kommt vom Koriander. Mit Zitruszesten und dem Bergheu findet dieser Gin eine frische außergewöhnliche Abrundung. Das Bergheu gab´s auch als separates Destillat in der 2. Kostprobe zu verkosten. Mit dem Heart on Point Gin als 3. Kostprobe zeigt der Destillateur sein G´spür für kraftvolle, würzige Gins, wobei auch hier Lavendel und Rosenblüten eine (Neben)Rolle spielen. Koriander und Weißdorn sorgen für eine stark würzige Ausprägung. Die 4. Kostprobe, der Medi Gin, erinnert an den medizinischen Ursprung des Gin. Ringelblumen, Orangenblüten, Lemongras, Zitrone und Orange sorgen für frische und Urlaubsfeeling. Zum Abschluss der Verkostung, die von Edi Kadlec musikalisch begleitet wurde, gab´s den Gin Domus, der am 25. August im Stiftspark Melk erstmals präsentiert wurde. Eine sehr gelungene Veranstaltung - bitte mehr davon!

 

25. August 2021

Gin Domus

Stimmungsvolle Präsentation des Gin Domus von Fabian Sautner im einzigartigen Park des Melker Stifts, musikalisch umrahmt von Lisi Dorn und Roland Guggenbichler.
An 4 Abenden hat das Stift Melk im August in ihren Stiftspark eingeladen. Neben Musik und Kulinarik wurde auch Hochprozentiges angeboten, etwa Kräuterliköre, die im Kloster Aich für das Stift Melk produziert werden oder der Gin Domus, der von Tastedillery-Betreiber Fabian Sautner mit klösterlicher Unterstützung kreiert wurde. Neben dem Ischgl Gin, dem Heart on Point Gin, dem Medi Gin und dem Gin Sparkling Sekt ist der Gin Domus bereits die fünfte Eigenkreation des jungen Brennmeisters. Dass beim Gin Domus Blüten und Kräuter aus dem Stiftspark verwendet werden, versteht sich von selbst.

 

17. August 2021

XA Gravensteiner, Alois Gölles

22 jähriger Apfelbrand-Rarität aus dem Hause Gölles
Die XA-Serie umfasst einen Alten Apfel 1989, einen Williams 2001, einen Vogelbeer 1997, eine Alte Zwetschke 1999 und eben den Gravensteiner 1999; dazu liefert Gölles auch Zeitgeschichtliches von der Einführung des Euro, die Lawinenkatastrophe von Galtür, die Wiedererlangung der Autonomie von Nordirland oder der Weltmeistertitel von Mika Häkkinen
"Die feinsten Äpfel der Sorte Gravensteiner werden reinsortig eingemaischt, vergoren und destilliert. Das Ergebnis: die Grundlage für unseren XA (extra alten) Gravensteiner. Trotz langer Reifeperiode überzeugt diese Rarität mit ihrer jugendlichen frischen Art und ihrem lebendigen Charakter. Ein Muss für Liebhaber eindrucksvoller Apfelbrände."
700ml sind um 89,90 Euro bei Gölles erhältlich.

Würzige, frische, sortentypische Aromen in der Nase; auch am Gaumen feste, pikante Struktur; im Abgang saftig und vollmundig; sehr animierend

 

14. Juli 2021

Jacoulot, Marc de Bourgogne, Extra Grappa

Ich wurde eines Tages mit einem vorzüglichen französischen Grappa aus der Bourgogne überrascht.
7 jähriger, fassgelagerter Grappa mit kräftigen 45%vol.
schöne goldgelbe Färbung; feines, süßes Holz in der Nase, kandierte Früchte; reife, runde Süße auch am Gaumen mit Honig- und Rum-NotenDas Maison Jacoulot ist ein traditionsreiches Haus, dessen Gründung in das Ende des 19. Jahrhunderts zurückreicht und das mit der Destillation von Trauben begonnen hat. Das Sortiment umfasst Obstbrände (Mirabelle, Williams, Himbeere und Alte Zwetschke), Cremes und Liköre, Marc und Fines, Whisky und Rum. https://jacoulot.com/en/history

Überbringer leider unbekannt!

 

5. Juli 2021


NUSSENER

Nach dem Vorbild des italienischen Nocino wurde am 30. Juni 2021 das Projekt "Nussschnaps" gestartet. Der verspäteten Vegetation entsprechend wurden am 30. Juni die grünen Nüsse geerntet, geviertelt und mit Zucker angesetzt. Um verschiedene Rezepturen zu testen, wurden 4 Glasbehälter mit je 250g Nüsse und 200g Zucker befüllte. Am 5. Juli wurde Gewürze zugesetzt (in unterschiedlicher Zusammensetzung: Abrieb einer Zitrone, Zimt, Nelken, Kaffeebohnen, Musakt, Bourbon Vanille, Lemongras, Kardamom), mit 41% Vodka bzw. mit 96% Weingeist angesetzt.
Nach etwa 40 Tagen wird bei der "italienischen Variante" der Ansatz filtriert und aufgekochter Rot- bzw. Weisswein dazugegeben.


Dann heissts bis Weihnachten warten!

 

30. Juni 2021

Die Galtürer Cultbrenner

Am Weg in die Schweiz stand ein Besuch des "Piz Buin" auf der Bielerhöhe am Programm.
Der Hotelier Peter Oberschmid hat sich mit seinen Freunden Markus und Hermann Lorenz der Pflege des gelben Enzians und der Herstellung des "Reinen Original Galtürer Enzianbrandes" verschrieben.
Darüber hinaus gibt es eine fruchtige Enzian-Variante mit Apfel oder Zwetschken und eine würzige als "Ginenzner" - kurzum ein Paradies für Liebhaber hochprozentigen Enzinas.
Das Graben der Enzianwurzel ist streng limitiert und daher ist der Enzianbrand eine seltene Kostbarkeit. Einer der Cultbrenner hat 2017 den ersten Anbauversuch in Galtür gestartet.
Seit 2013 zählt das Wissen um die Standorte, das Ernten und Verarbeiten des punktierten Enzians zum immaterielles UNESCO Kulturerbe in Österreich.

 

29. Juni 2021

Kilber Edelbrandstammtisch

Nach über einem Jahr Sitzungspause hat sich die Kilber Edelbrandgemeinschaft in der neuen Brennkammer der Familie Hansinger getroffen. Neben zahlreichen Kostproben der Kilber Schnapsbrenner wurde erstmals der Sirninger Mostbirnenbrand von Michael Gonaus verkostet. Eine sehr feine Frucht in der Nase, am Gaumen noch sehr verhalten. Hat Potential.
Zudem wurde beschlossen, 2021 wieder eine Edelbrandpräsentation durchzuführen. Gemeinsam mit den Kilber Imkern ist am 7. November 2021 geplant, nach einjähriger Pause die traditionelle Veranstaltung "Edle Brände und edler Honig in alten Mauern" im Kilber Kulturhaus Bürgerspital durchzuführen.

Im Biohof Hansinger hat mittlerweile Robert die Rolle des Brennmeisters übernommen. Mit einem Gin, einem Absinth und einem Williamsbrand hat er sich mit vorzüglichen Produkten vorgestellt. Er setzt damit die Brennertradition am Petersberg fort.


13. Februar 2021

FFF - Farthofers Fassproben Freitag

Rechtzeitig am Beginn des Wochenendes landeten 3 Whisky-Fassproben, die mit Liebe, kreativem Handwerk und persönlicher Widmung von Doris und Josef Farthofer verpackt wurden auf meinem Tisch. Obwohl Whisky nicht zu meinen bevorzugten Spirituosen zählt, haben diese Kostproben sehr schnell meine volle Aufmerksamkeit und nach einer ersten Verkostung, meine Anerkennung und Begeisterung gefunden:

Schlägler Roggen, 60%Vol. Bio Whisky 2017, Mostellofass #418

Sehr schöne, süße Mosthefe-Aromatik mit leichten Rotweinanklängen; Roggen zeigt sich zuerst verhalten, wird mit etwas Wasserzugabe viel deutlicher, steht zweifelsohne am Beginn seiner Reifung
Emmer Whisky, 41,4%Vol. Jahrgang 2016, Mostellofass #438
Wunderschöne Getreidenote, Malz, Karamell, leichte Süße am Gaumen, zeigt sich trotz seiner Jugend schon sehr weich und geschmeidig am Gaumen, nahezu trinkfertig
Mais, Fassstärke 49,5%Vol., Bio Whisky 2016, Starkbierfass #266
Bieraromen im Vordergrund, zarter Mais, blumig, Blütenhonig, insgesamt variantenreich; mit Potenzial

Alles in allem sind es 3 Whiskys, die meinen Geschmack treffen. Sie zeichnen sich durch eine gute Balance zwischen Getreide- und Fassaromen aus. Das Verkosten und vor allem Trinken macht richtig Spaß und die (Vor)freude auf das jeweils reife Produkt in 2 bis 7 Jahren ist groß.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es sich hier nicht um irgendeinen Whisky handelt, sondern um besondere Whiskys, aus besonderen Getreidesorten, die in besonderen Fässern gereift sind. Sowohl die beiden Ur-Getreidesorten Schlägler Roggen und Emmer (Weizen) als auch der Mais gedeihen auf den Äckern der Farthofers, die eine 45 ha große Bio Landwirtschaft im Mostviertel betreiben.
Bio bedeutet für die Farthofers nicht nur einen reduzierten Umgang mit Dünger und Pestiziden, eine stimmige Kreislaufwirtschaft (vom Feld in die Flasche) sondern auch die Kultivierung alter, in Vergessenheit geratener Getreide- und Obstsorten. Dabei geht´s nicht um einen möglichst hohen ha-Ertrag sondern um die besonderen Eigenschaften dieser Sorten.
Was sich gut zum Brotbacken und Bierbrauen eignet, macht auch in der Destillerie gute Figur, dachte sich Josef, der wie kaum ein anderer Brennmeister stets innovativen, außergewöhnlichen Produkten auf der Spur ist. Das gilt nicht nur für den Birnendessertwein Mostello, die Organic Premium Gin, Wodka und Rum-Serie, die Brotspirituosen Brotginsky, Brotka, Brotuzo und Brotschnaps sondern auch für die Whiskys aus Schlägler Roggen, Nackthafer und Braugerste, die in Weinbrand,- Mostello- und Starkbierfässern gereift sind und mit jungen 5 bis 6 Jahren auf den Markt kommen.

 

3. Dezember 2020

MAAN Spirituosen aus dem Bregenzerwald

Mit einer kleinen, feinen Auswahl seiner insgesamt 16 Edelbrände umfassenden Spirituosen-sammlung stellt sich Markus Rambach vor und zeigt dass Form und Inhalt großartig harmonieren können. Allen voran die Langstieler Kirsche, die sich fein, fruchtig und frisch in der Nase zeigt und am Gaumen ein enormes Frucht-Mandelspiel mit zarten, blumigen Anklängen entwickelt; die pure Kirsche - ein wahrer Traum.
Weiter gehts mit einer Williamsbirne, die vornehm zurückhaltend im Geruch wahrzunehmen ist, aber dann wieder sehr kraftvoll, fruchtig, in voller Reife daherkommt. Es folgt wieder ein außergewöhnlicher Obstbrand, eine Quitte, die sich nach einem sanften Vorspiel in der Nase, am Gaumen sehr wuchtig und kräftig ausbreitet mit einem langen Nachspiel.
Wie schon bei der Kirsche verbreitet auch die Vogelbeere bereits beim Öffnen der Flasche den zarten unverkennbaren Duft nach Kräutern und Marzipan. Am Gaumen zeigt sie sich leicht, aber niemals störend bitter und punktet mit einer extremen Länge.
Den Abschluss dieser tollen Serie an 40Vol%-tern bildet ein Enzian - und was für einer!. Erde, die schmeckt, saftiger Krenn, leichte Süsse. Ein krönender Abschluss einer Edelbrandserie in einem gefälligen Outfit, die durchwegs sensorisch überzeugt und dem Titel des Brennmeisters "Master of World Spirits" uneingeschränkt gerecht wird.
Besuchen Sie Alberschwende und verkosten Sie diese 5 exzellenten Edelbrände ... und auch die restlichen 11.

 

2. Dezember 2020

Die Österreichische Schnapskarte

In den letzten Tagen wurde die Österreichische Schnapskarte aktualisiert. Mittlerweile sind hier 483 Brennereien bundesländer-weise aufgelistet. In Tirol, der Steiermark und NÖ gibt es eine weitere, regionale Untergliederung. Sehr hilfreiche Quellen bieten die virtuellen Auftritte der Tiroler Schnapsroute (www.tirol.at/..../schnapsroute), der Salzburger Edelbrandsommeliers (www.edelbrandsommeliers.at), der OÖ Edelbrandsommeliers (www.edelbrand-ooe.at), der NÖ Edelbrandsommeliers (http://www.edelbrandsommelier.at), Erhard Ruthners Österreichische Whisky-, Gin-, Wodka- und Rumkarten (https://austro-spirits.at)und die Einkaufsplattform myproduct (https://myproduct.at/Spirituoasen). Viel Spass auf Deiner virtuellen Schnopsroas durch Österreich.

 

13. November 2020

Tag des Apfels

Am 13. November wird der Tag des Apfels zelebriert. Anlass genug um in den Beständen der Schnapsnase nach vorzüglichen, hochprozentigen Apfelbränden zu suchen und diese wieder einmal zu verkosten:
Lavanttaler Bananenapfel/38%Vol./Spendel/Ktn./**, Gravensteiner/
40%Vol./Wilhelm/ Stmk.,Abellio 2000/Elstar/40%Vol./Abakus/Stmk./***. Apfelbrand/40,8%Vol./G.u.E. Huber/NÖ/***, Gravensteiner/42%Vol./Stählemühle/Deutschland/***, Cox Orangen Renette/43%Vol/ Wetter/NÖ/**, Gravensteiner/43%Vol./ Wurm/OÖ/**, Apfeltrester-brand/40%Vol./ Distelberger/NÖ/*, Apfelmostbrand/39,7%Vol./Datzberger/NÖ/**, Golden Delicious fassgelagert/40%Vol./Vom Fass/Südtirol/*, Bio-Apfelbrand im Eichenfass/ 40%Vol./Peterseil/OÖ/**, Apfel fassgelagert/41,6%Vol./ Wetter/NÖ/***, Goldener Apfel/43%Vol./Mair´s Beerengarten/Tirol/**, Apfelmostbrand im Fass/43,5%Vol./ Brunn/Vlbg/**, Apfelbrand fassgelagert/45%Vol./Brunn/Vlbg/**, Apfel Zigarrenbrand/ 46,8%Vol./ Steinbauer/Stmk./**, Apfelbrand im Eichenfass/47%Vol./ Neuhauser/NÖ/**
***ausgezeichnet, **sehr gut, *gut

 

13. November 2020

Destillata-Kosterschulung

Ich hatte die Gelegenheit an einer Destillata Kosterschulung teilzunehmen. Dieses Meeting wurde über Zoom abgehalten und von Wolfgang Lukas, Manfred Gössinger und Harald Ott sehr professionell durchgeführt.
Inhalt der etwa zweistündigen Schulung war die Umstellung auf ein neues Punktesystem, basierend auf einem Verkosterprogramm, das die Durchführung von Verkostungen unterstützt und deutlich erleichtert.
Auch wenn derartige Online-Meetings eine rasche und kostengünstige Möglichkeit bieten, Teilnehmer aus der Schweiz, Ungarn, Deutschland und allen Teilen Österreichs an einen "Tisch" zu bringen, fehlt der direkte, persönliche Kontakt. Aber daran müssen wir uns wohl gewöhnen.
Was auch fehlt sind die Kostproben. Daran sollten wir uns nicht gewöhnen müssen ...

 

12. November 2020

Ausgangsmaterial für den Bio Chocolate Spirit sind kräftig geröstete Kakaobohnen, die mit selbst gebranntem Rohrzuckerbrand angesetzt, doppelt destilliert, 2 Jahre im Holzfass gelagert und auf eine Trinkstärke von 43%Vol. gesetzt werden.

Für den Bio Schokolade Likör werden Schokolade-Geist und Kirschbrand mit dunkler Schokoladenkuvertüre verfeinert. So entsteht ein dunkler und fülliger Likör mit feinen 17%Vol.; eine Schokosauce für Erwachsene.

Schokolade - hochprozentig und süß

In der letzten Ausgabe des Genuss Magazins 7/2020 haben sich Angelika Kraft und ein Team von Verkostern dem Thema Schokolade gewidmet: https://www.genuss-magazin.eu
Als Nachschlag zur "puren Lust auf Süßes" hab´ ich mich mit der Schokoladenseite hochprozentiger Seelentröster und Stimmungsaufheller beschäftigt - und damit ist nicht der Kakaoanteil in der Schokolade gemeint.
In unseren Breiten wird die edle Form des Schnapses mit Marillen-, Williams- und allgemein mit Obstedelbränden verbunden. Auch bekannte und beliebte Barspirituosen spielen bei heimischen Brennern und österreichischen Konsumenten eine wichtige Rolle. Während das Getreide für Whisky, die Erdäpfel für Wodka oder der Wacholder für Gin hierzulande geerntet werden können, funktioniert das bei Zuckerrohrsaft oder -melasse für die Rumproduktion nicht. Dennoch wird auch in Österreich Rum hergestellt.
Die Herstellung exotischer Spirituosen sind
bei der Beschaffung der Rohware offenbar keine Grenzen gesetzt.
Ihrer Experimentierfreude und Ihrem Ehrgeiz ist es geschuldet, dass sich einige Destillerien auch mit der afrikanischen oder südameriaknischen Kakaobohne beschäftigen und diese zu Kakao-Geist oder Schoko-Likör verfeinern.
Einer der ersten war der Edelbrandpionier Alois Gölles, der gemeinsam mit dem Chocolatier Josef Zotter im Herbst 2006 einen Schoko-Geist und einen Schoko-Likör auf den Markt brachte. Die beiden Qualitätsfanatiker und "berühmt-berüchtigten Genusspioniere" betreiben in unmittelbarer Nachbarschaft zur steirischen Riegersburg ihre Manufakturen. Während Zotter die ungerösteten Kakaobohnen zu essfertiger Schokolade verarbeitet (bean to bar), setzt Gölles die gerührte Schokolade mit Rohrzuckerbrand an um nach der Mazeration einen Geist zu destillieren. Bei der ersten Abfüllung des Likörs gab es ein kleines Problem: die angesetzte Covertüre wurde mit zu viel Kakaobutter angerührt und hatte zur Folge, dass sich der Schoko-Likör verfestigte und nur durch Zugabe eines Kirschschnapses dazu zu bewegen war, die spezielle geformte rechteckige Flasche zu verlassen.
Diese Startschwierigkeit wurde ab der zweiten Füllung behoben und das Ergebnis kann sich nunmehr sehen und schmecken lassen. Der dichte, saftige Geschmack nach Bitterschokolade wird von kräftigen Röstaromen frischer Kakaobohnen begleitet und endet in einem langen Abgang.

29. Oktober 2020

Waldviertel pur
Seit nunmehr 12 Jahren ist nørderd am Markt. Hinter dem skandinavisch anmutenden Wort verbirgt sich das Waldviertel (=nord/nørd) und die Kartoffel/Erdöpfi (=erd). Hinter dem Produkt steht der Landwirt, Händler und Bio-Pionier, Johann Ackerl, seine Söhne Julian und Gregor sowie der Geschäftsführer der Pur Organic Products GmbH David Wais. Sie versorgt seit knapp 20 Jahren Konsumenten mit biologischen Erdäpfeln, Zwiebeln, Gurken und seit kurzer Zeit auch mit Süßkartoffeln und Knoblauch. Die Intention hinter dem Vodka-Projekt: die begrenzt lagerfähige Kartoffel wird in konzentrierter, also destillierter Form in Flaschen gefüllt und erhält als Vodka eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer. nørderd beeindruckt durch ein stimmiges Marketingkonzept, das sich im Internetauftritt als verspielte, informative und kreative Produktpräsentation zeigt. Bestellung und Lieferung funktionieren bestens. Die Geschenkbox mit je 2 Kartoffel-, Weizen- und Apfelvodkas und einer Füllmenge von je 40 ml ist für eine erste Verkostung bestens geeignet. Der PURE POTATO VODKA zeichnet sich als glasklarer, sehr feiner, zarter, milder Kartoffel-Vodka aus. Der PURE SINGLE MALT VODKA ist ein duftiger, frischer Weizen-Vodka mit leicht grasigen Anklängen und hinter dem PURE APPLE VODKA steckt ein Außenseiter, ein geschmacksneutraler Apfel-Vodka. Wer vielfältige Frucht- und Gewürzaromen liebt, ist bei einem mehrfach destillierten, filtrierten und somit absolut neutralen Destillat an der falschen Adresse - aber that´s Vodka.

 

23.Oktober 2020

Vom Apfeltrester bis zur Zuckerrübe

Mit 6 hochprozentigen Raritäten aus OÖ hat sich Jürgen Doppelbauer aus Alkoven vorgestellt. Clementine, Zuckerrübe fassgelagert, Apfeltrester, Gala, Rubinette und Williams wurden prompt geliefert und am Abend verkostet.
Sehr feine, fruchtige, erdige (Zuckerrübe), jugendliche Produkte, die eindeutig nach dem schmecken, was draufsteht. Sie vertragen aber durchwegs noch ein bis mehrere Jahre Lagerung. Vor allem die sorten-reinen Apfelbrände Rubinette und Gala sowie der Apfeltrester wandern ins Lager. Williams und Clementine sind nahezu trink- und genuss-fertig und die süßlich, erdige, fassgelagerte Zuckerrübe wartet auf spezielle Liebhaber. Damit beweist Jürgen nachweislich seine respektable Brennkunst, die zudem edel verpackt ist.

 

4. Oktober 2020

Edel & Süß

Nach 24 Jahren findet heuer erstmals keine Edelbrandpräsentation in Kilb statt. Um Honig der Kilber Imker und Schnäpse der Kilber Edelbrenner ohne Einschränkungen genießen zu können, bieten die Imkereien und Destillerien "Edel & Süß"-Boxen an. Die Box kann nach Wünschen des Honig- und Edelbrandliebhabers mit Wald-, Blütenhonig, Edelbränden und Likören befüllt werden.
www.kilb.at/edelbrand

 

6. September 2020

Besondere Schnäpse für einen besonderen Anlass

Anlässlich der Hochzeit von Bianca und Thomas durfte ich eine Edelbrandbar organisieren. Zur Auswahl standen u.a.: Wildpflaume (Brunn), Stein-obst Cuvee (Fahrngruber), Aromatique (Fink), Kletzenbirn (Gatterer), Kirsch (Griessler), Zwetschke barrique (Hansinger), Pregler (Kuenz), Spenling (Maass), Apfel fassgelagert, Marille
(Neuhauser), Kirsche (Rossnagl), Absinth (Schneider), Trester (Schmidt), Weichsel (Spindler), Zirbe (Unterkofler), Obstler, Williams (Wetter).


8. August 2020

Tag des Whiskys

Jahr für Jahr stellt sich zum Tag des Whiskys immer dieselbe Frage: "Welchen Whisky soll ich heute genießen?" Meine Auswahl österreichischer Whiskys ist überschaubar, aber groß genug, damit diese Entscheidung schwer fällt. Vielleicht sollte ich dann doch den Rat einer interessierten FB-Freundin befolgen: "Oan noch´n Aundan".

 

29. Juli 2020

 

Stanz brennt - abgesagt

Gemeinsam mit den Kilber Edelbrennern verbrachte ich im Vorjahr ein Wochenende in Tirol, mit der festen Absicht auch 2020 dieses legendäre Fest im September wieder zu besuchen. Leider fiel diese Veranstaltung der Corona Pandemie zum Opfer.

 

17. Juli 2020

Das Vienna Gin Festival geht neue Wege

Das Vienna Gin Festival musste 2020 abgesagt werden. Der Organisator Thomas "Gin Tomic" Kenyeri machte sich daher auf den Weg, um Gin-Produzenten in ganz Österreich zu besuchen, wie beispielsweise "Devin Spirits" von Lisa Bauer in Ödgraben Fehring
www.facebook.com/viennaginfestival/videos/379329459705434

 

15. Juli 2020

Elmar Brunn - Falstaff Brenner des Jahres 2020
Sehr erfreut war und bin ich, dass das Falstaff-Magazin Elmar Brunn zum Brenner des Jahres 2020 gekürt hat. Er ist einer der gern experimentiert und der als Meister der Aromen eine gute Nase für außergewöhnliche Destillate hat. Hier der Originaltext von Erhard Ruthner:
"Ein guter Bekannter hat dieses Jahr im Gesamteindruck überzeugt, und so geht der Preis für den besten Brenner des Jahres ganz in den Westen unseres Landes. Der Vorarlberger Elmar Brunn ist den Kennern der Szene längst ein Begriff, auch die fast ikonischen schwarzen Tonflaschen der Abfindungsbrennerei aus Krumbach finden sich immer wieder in der Top-Gastronomie.
Neben der klassischen Frucht wird auch erfolgreich Gin produziert. In der Verkostung überzeugte Brunn gleich mit 5 von 6 eingereichten Bränden, die Traumergebnisse zwischen 93 und sogar 99 Punkten erhielten: Alter Apfel (93 Pkt.), Wildpflaume (96 Pkt.), Pflaumen Brand Reserve (96 Pkt.), Enzian im Bourbonfass gereift (97 Pkt.) und Trester Brand (99 Pkt.). Damit verzeichnet Elmar Brunn auch die höchste Einzelbewertung der Spirits Trophy 2020."
Für das beste Sortiment hat Falstaff den Sammerhof aus Kirchham ausgezeichnet. Martin Schosser darf sich über den Titel "beste Spezialitäten" freuen und der Tiroler Robert Oberhofer ist der "Newcomer des Jahres 2020".

 

24. Juni 2020


Kurzurlaub im Ländle:

Drei intensive, erlebnisreiche Tage haben meine Begeisterung für das westlichste Bundesland und den Bregenzerwald gestärkt. Es war ein erholsamer Abschluss der ersten sehr fordernden Home-Office Phase nach dem Corona Stillstand. Danke an Elmar Brunn, an Gabi und Herbert Strahammer mit ihrem feinen Restaurant Schulhus in Krumbach, an Bartle Fink und seinem Brenn-Punkt in Bizau, an Emanuel Moosbrugger und sein Bio Hotel Schwanen - Team, an Michael Schneider mit seiner Kräuteralp auf der höchstgelegenen Brennerei des Allgäus. Neben Hochprozentigem standen ein Besuch des Laufwasserkraftwerkes Andelsbuch (zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme 1908 eines der größten und modernsten Kraftwerke der Monarchie) und des Sennereiladens Bezau am Programm.

 

14. Juni 2020

Zu Besuch im Yspertal

Der Besuch in der Wirtshausbrennerei von Martina und Hans Krenn ist immer wieder ein kulinarisches und hochprozentiges Erlebnis. Martina sorgt als exzellente Köchin für eine gute Basis für die an- und abschließende Edelbrandverkostung. Nach 2013, 2015 und 2017 wurde Hans auch 2019 als World Class Distillery bei Wolfram Ortners World Spirits Award ausgezeichnet.

 

11. Juni 2020

Die Welt der Spirituosen erleben - Rum Online-Verkostung

Gestern Abend konnte ich die 2. virtuelle Verkostung mit Markus Braun absolvieren. Dieses Mal standen österreichische Rums am Programm: Bandeira Gold Ron Exquisit von Gautier-Mückstein, Pannonischer Rum Nr.1 von der Dorfbrennerei Wallner, Routher´s Ron Johan Old Plum Rum von Gölles, Art & Spirits Rum von der Brennerei Guglhof und O-Rum Organic Premium Rum von der Destillerie Farthofer. Dazu viele wissenswerte Schmankerl aus der Rum- und Spirituosenszene. Wieder toll gemacht!

 

25. April 2020

Die Welt der Spirituosen erleben - Gin Online-Verkostung

Als Alternative zu Verkostungen in Gruppen und geschlossenen Räumen bieten sich in Corona-Zeiten Online-Verkostungen an. Premiere war
gestern Abend mit Markus Braun per Zoom: sehr gut gemacht, informativ, kurzweilig mit einer tollen Auswahl österreichischer Gins (41 bis 47%vol), die in 5cl Verkosterfläschchen zugeschickt wurden: Rick Feel Mediterranean Bio Dry Gin, Florian Kuenz Naturbrennerei Roter Turm Alpine Dry Gin, Kesselbrüder Wien Gin Gustav Klimt Edition, Destillerie Hermann Rogner Nord-Süd Dry Gin und Dorfbrennerei Wallner Drytun Gin.

 

24. März bis 14. Mai 2020


Rest´l-Verwertungs-Challenge auf Facebook

Der Empfehlung eines Virologen folgend starte ich am 24. März eine "Rest´l-Verwertungs-Challenge", die mich mit Unterbrechungen bis 14. Mai und an insgesamt 31 Tagen gut durch die Corona-Krise gebracht hat (https://www.20min.ch/story/virologe-raet-im-fernsehen-zum-schnaps-trinken-251028799968#Echobox=1585433340).
1. Tag: Ein feiner Abschluss eines anstrengenden Tages: Erdbeerbrand aus 1998!!! von Max Schosser. 2. Tag meiner gestern begonnenen "Rest`l-Verwertungs-Challenge". Heute muss ein Blend aus 2011 von Peter Affenzeller dran glauben. Ein Whisky, wie ich ihn mag. Tag 3: a echter Tiroler; 50%Vol. starker Holler vom Rochelt, klein aber fein. Tag 4: noch eine Miniatur; exzellenter, pfeffriger Dry Gin No 5 von Lukas Schüller aus Maria Taferl. Tag 5 bis 8: Valentin Latschen brennt in der Schleppe Brauerei in Klagenfurt famose, bodenständige Edelbrände; einer der Gründer der Quinta Essentia, brennt seit über 30 Jahren vorzügliche, feine Edelbrände; Marille, Williams, Obstler (Apfel, Birne), Apfel fassgelagert. Tag 9: noch eine Miniatur von Rochelt, dem Tiroler Meisterbrenner mit einer 50%-Quitte vom Feinsten; unglaublich viel Frucht. Tag 10: die letzten Reste eines Tresterbrandes von Alois Gölles aus dem Jahr 1998, unglaublich dichtes, volles Aroma, fabelhaft! Tag 11 zu später Stunde: einzigartiger Brotgewürzgeist von der D'Brennerin Rosi Huber aus Weyregg, leichte Süße, frisches Brot und viel Kümmel. Tag 12 hat heute ausnahmsweise schon zu Mittag begonnen und ist der Waldviertler Whisky-destillerie Haider gewidmet. Seniorchef Hans hat gestern seinen 65. Geburtstag gefeiert. Dazu gibt's den Dark Rye Malt mit einem Laphroaig Fassfinish. Die 9 Jahre Fasslagerung mit dem einjährigen Finish verleiht dem 46%Vol kräftigen, dunkel gerösteten Roggen-Malzwhisky eine sehr feine, reife Note. Eine Miniatur "Dark Rye Malt" für einen ganz Grossen: nachträglich alles Gute Hans Haider zu Deinem 65'er und g'sund bleib'n! Am 13. Tag geht's nach Horitschon. Die Kohlmanns gehören zu den Top Destillerien Burgenlands. Die fassgelagerte Zwetschke ist eine sehr gelungene Symbiose aus klarer, deutlicher Frucht und dezentem, süßlichen Holz. Am 14. Tag bleibe ich im Ort. Mit einer Mostbirne vom Obsthof Neuhauser gibt's heute einen bodenständigen Kilber Edelbrand: schönes, würziges, feines Kletzenbirnaroma. Tag 15 führt in die Weinregion Carnuntum nach Göttlesbrunn. In Wiedersteins Weiberwirtschaft wird die Kunst des Tresterbrennens hochgehalten: fabelhafter Pinot Noir Tresterbrand, der auch nach 10 Jahren nichts von seiner Klasse und Typizität verloren hat. Der 16. Tag endet mit einem hochprozentigen Obstgenuss aus dem Zillertal: ein unglaublich fruchtiger Williams aus dem Hause Spitaler. Ein Klassiker am 17. Tag: ein sehr fruchtig-intensiver, mehrfach und höchstprämierter Kaiserholzbirnbrand vom Wirtshausbrenner Hans Krennn. Am 18. Tag gibt's einen meiner Lieblingssorten, einen Subirer, eine Vorarlberger Birne aus dem Hause Hämmerle mit dem typischen Flaschenverschluss. Die Birne ist nicht essbar aber sehr gut trinkbar! Den 19. Tag meiner Rest`l-Verwertungs-Challenge widme ich dem leider schon verstorbenen Kurt Lagler. Der "Kukmirner Golden", ein fassgelagerter Apfelbrand ist eines der Top Produkte des südburgenländischen Brennereihotels (das zurzeit bis vss. Jänner 2021 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist). Auch am Karfreitag macht die Rest´l-Verwertungs-Challenge keine Pause. Am 20. Tag geht's wieder nach Vorarlberg in den Bregenzer Wald zum Meisterbrenner und guten Freund, Elmar Brunn. Ein wunderschön fruchtiger Pflaumenbrand im Fass mit einer zarten, karamellig süßlichen Vanillenote. Tag 21 führt wieder zurück in die Wachau, zum Marillenhof Kausl und einem typischen, fruchtigen Marillenbrand. Spät aber doch gibt's am 22. Tag eine Rarität aus Dresden, einen Juniper Jack, eine 46,5%Vol. Wacholderbombe. Ein besonderer Vodka in einem besonderen Gebinde am 23. Tag: Ein Premium Vodka von Ölarbeitern für Ölarbeiter. Der 24. Tag ist dem über 60 Jahre alten Spirituosenmarktführer, Gurktaler Alpenkräuter gewidmet, ein 27%Vol. starker, feiner Bitterlikör mit 30 Kräutern aus dem Kärntner Gurktal und des Stiftsgartens des Gurker Doms. Am 25. Tag gibt's ein besonderes Schmankerl aus dem Schatzhaus des Weingutes Esterhazy: ein Tesoro Tresterbrand aus erlesenen Rotweintrauben, 2007 von Alois Gölles destilliert; wunderschöne, unverfälschte Grappastilistik. Auch am 26. Tag bleibe ich im Burgenland in der Schlosskellerei Fürst Esterhazy und wieder gibt's einen feinen, 18 Jahre alten Tresterbrand. Tag 27: 6 jähriger Traubenbrand "Gemischter Schatz IV" im Sherrryfass gelagert, destilliert von Elmar Brunn aus Vorarlberg. Am 28. Tag wird ein besonders Rest`l besonders verwertet: Smirnoff-Vodka mit Ananassaft. Damit ist die Weltmarktführung unter den Spirituosen (abwechselnd mit Bacardi) schnell erklärt. Wahrscheinlich besser bekannt ist Cappy/Orangensaft mit Vodka. Auch am 29. Tag gibt's ein internationales Rest`l: echter Barbados Rum in einer Flasche mit meinen Initialen abgefüllt und getrunken aus einem Verkosterglas des Rum Festivals 2018. Schöne Erinnerungen! Nach einer verdienten Pause gehts am 30. Tag mit feinen hochprozentigen und gemixten Getränken weiter: "mei Dschin" von der Parzmair Destillerie/Franz Ratzinger mit Birnensaft und Soda - erfrischend lecker!
Tag 31: Zwetschke im Zwetsckenholzfaß von Josef Neuhauser, mehr Zwetschke geht nicht!
Ein gelungenes Experiment, das in dieser Zeit unglaubliche 347 Mal auf Facebook geliked, kommentiert oder geteilt wurde!

 

16. März 2020

Gruss aus dem Ländle

Gerade rechtzeitig zum Beginn der Reise- und sonstigen Beschränkungen haben mich Elmar Brunn, Bartholomäus Fink und Peter Sperger mit hochprozentigen und anderen Genüssen aus Vorarlberg versorgt. Darunter 2 Subirer, 1 Marille, 1 Rum Kokos Likör und 1 Gin Nebel. Dazu Bregenzerwälder Bergkäs und eine Pflaumenbrand-Schokolade. Während sich Elmar Brunn mit seinen verscheidenen Gin- und Rum Variationen, aber auch mit vorzüglichen Obstbränden und Geisten durch ein enormes Aromaspektrum auszeichnet, besticht Bartl Fink´s Sortiment durch schlichte Eleganz und eine außergewöhnliche Produktvielfalt.

 

16. Februar 2020

Schnapsinventur 2020
399 Schnäpse zählt mein reichhaltiger Bestand an Hochprozentigem. Vom Apfellikör bis zum Zwetschkenbrand, vom Aroniabrand bis zum Zirbenlikör und darunter Exoten wie einen Käs Schnaps aus Vorarlberg von der Destillerie Freihof, einen Tamarillo (Baumtomaten) Brandy aus Ruanda, einen Kaffeegeist aus der Niederösterreichischen Destillerie Georg Hiebl, ein im Bourbonfass der Kings Country Destillery gelagerter Enzianbrand von Elmar Brunn aus Vorarlberg, einen Zuckerrübenmelassebrand "Old Stone" von Grete Wiederstein aus Niederösterreich, einen Tresterbrand aus Bulgarien, jeweils eine Wildbirne von der Granit Destillerie Mayer aus Waidhofen/Thaya und von der Paasdorfer Old Style Destillerie Liebminger sowie Raritäten wie den 13 jährigen, fassgelagerten Schilcher-Weinbrand von der Brennerei Jöbstl aus der Steiermark, einen 20 jährigen, fassgelagerten Veltlinerbrand von der Domäne Wachau aus Niederösterreich oder Rest´l eines Trockenbeerentresterbrandes aus dem Jahre 1998 von der Edelbrand- und Essigmanufaktur Alois Gölles aus der Steiermark.
Die mit Abstand größte Gruppe bilden die Birnenbrände mit 45 verschiedenen, sortenreinen, fassgelagerten oder biologischen Birnen, gefolgt von jeweils 29 verschiedenen Apfelbränden und Whiskys, 28 Trauben- und Tresterbränden und 23 Zwetschken- und Pflaumenbränden.

 

12. Februar 2020

GENUSS.Magazin

Mit Jahresbeginn 2020 schreibe ich für den AV-Verlag redaktionelle Beiträge rund um das Thema Schnaps.
Am 12. Februar erscheint mein erster Artikel im Genuss Magazin mit dem Titel "Let the Schnopsroas begin". Er handelt von Grundbegriffen des Schnapsbrennens und - verkostens und beschäftigt sich mit den Fragen der Destillation, des Brennrechtes und der Begrifflich-keiten. Am 4. April erscheint mein zweiter und vorerst letzter Artikel, wo mit einem Augenzwinkern Schnapsmythen beschrieben werden. Da geht´s um das g´sunde Stamperl, die Schnapsidee, die Schnpsdrossel und die Schnapsnase.
Ein interessanter, coronabedingt leider sehr kurzer Ausflug in die Welt des Journalismus.

 

3. Februar 2020

Eine Nachlese zum Nachhören

Am Mittwoch, den 29. Jänner wurde ich vom ORF Landesstudio NÖ zu einem Live-Interview zur Sendung Radio am Vormittag eingeladen. In einer sehr entspannten, angenehmen Atmosphäre konnte ich von 11 bis 12 mit der Moderatorin und Gastgeberin Alice Herzog plaudern. Inhalt war in erster Linie mein Lieblingsthema Schnaps und das Buch Schnopsroas.

Wer dieses Interview nachhören will, kann sich gerne bei mir melden:
haydn@schnapsnase.at; Mobil: 0676/4454012


 

1. Februar 2020

   
 

Die NÖ Landes-Musterobstmostereien

Zwischen 1909 und 1913 wurden in NÖ 6 Mostereien in Betrieb genommen und zwar in Abetzberg in der Gemeinde Aschbach Markt, in Watzelsdorf in der Gemeinde Neidling, in Walkenstein in der Gemeinde Sigmundsherberg, in Wagenreith in der Gemeinde Sonntagberg, in der Stadt Zwettl und in der Marktgemeinde Kilb.
Nach dem 1. Weltkrieg wurden noch weitere Mustermostereien errichtet, in Zitzhof im Bezirk Neunkirchen und in Geras. In Altenmarkt a. Ysper, Krumbach, Vitis und Waidhofen/Thaya wurden ebenfalls Brennkurse und Kurse für die Mosterzeugung abgehalten. Ob auch in diesen Kursorten Mustermostereien bestanden haben, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden.
mehr zu diesem Thema gibts hier: www.schnapsnase.at/sirninger/sirninger3.html

 

31. Jänner 2020

   
 

Ein herzliches "griass di" und Willkommen bei den "Notizen der Schnapsnase".
Auf dem Foto siehst Du den typischen Arbeitsplatz einer "Schnapsnase", also von jemand, der sich gerne und leidenschaftlich mit dem Thema Schnaps, Edelbrand und Spirituosen beschäftigt.
Um dem Namen Schnapsnase gerecht zu werden, versuche ich hier Neues und Wissenswertes aus der Spirituosenwelt aufzuspüren. Die Nase und das Riechen werden dabei immer wieder eine wichtige Rolle spielen.
Und noch was: ich verwende das freundschaftliche DU, weil uns die Vorliebe für Hochpro-zentiges verbindet. Respekt, Achtsamkeit und Höflichkeit zählen zu den Grundregeln dieser Seite (die ein Blog hätte werden sollen ...).
Vü Spass, vü Vagnüg'n und a genussvois Les'n
Christian

 

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