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. - 15. März 2025
Destillata Gala 2025 in Südtirol
    
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Zwar
war die fast achtstündige Anreise mit der Bahn sehr mühsam,
da der Zug am Brenner über eine Stunde auf "das verspätete
Zugpersonal des Gegenzuges" warten musste, dafür wurde
ich mit einer nahezu planmäßigen sechseinhalbstündigen
Heimreise entschädigt.
Entschädigt wurde ich auch durch ein zuvorkommendes, freundliches
Service im Parkhotel Mondschein (hier wurde entgegen meiner
ursprünglichen Vermutung nicht schwarzgebrannt).
Der erste Abend startete mit einem Natural Wine Tasting im Hotel
mit dem Winzer Thomas Niedermayr. Sehr beeindruckende Winzer-Persönlichkeit,
die sich PiWi-Weinen und einer schonenden Verarbeitung im Weingarten
und -keller verschrieben hat. An das Geschmacksprofil muss ich
mich allerdings erst herantasten.
Bei einem kurzen, weil verregneten Stadtbummel am Vormittag
entdeckte ich einen Williams Birnenbrand der Brennerlegende
Vittorio Capovilla. Der musste natürlich in die Reisetasche.
Nach einem herzhaften Mittagessen (gegrillte Scampi) gings hochprozentig
weiter. Zuerst ein Lagrein Grappa der Schwarz Brennerei
und zur Zigarre ein fassgelagerter Apfelbrand von Ortler.
Generell war die Hotelbar sehr gut mit regionalen Edelbränden
bestückt: neben einer Produktserie der Schwarz Brennerei,
Produkte von Alexander Ortler, der Destillerie Roner, Privatbrennerei
Unterthurner, Hofbrennerei St. Urban, und von S. Stocker &
Co.
Zu Fuss gings dann am späten Nachmittag durch die Altstadt
zum Schloss Maretsch zur Destillata Gala 2025. Vor dem imposanten
Baujuwel aus dem 13. Jahrhundert traf ich Grete Wiederstein,
die sich eine Goldmedaille für ihren Seriensieger Erdbeerbrand
und weitere 4 Prämierungen abholte. Rosi Huber und
Josef Pöckl rittern sich mittlerweile auf hohem
Niveau. Während Rosi Gold für ihren Vogelbeerbrand
und 4 weitere Prämierungen erhielt, war Josef über
Gold für seine Hefebrand-Premiere und 2 weitere Prämierungen
sehr erfreut.
Roman Kraus konnte für seinen Zigarrenbrand, Gelägerbrand
und Weingartenpfirsich Likör Gold nach Jedenspeigen mitnehmen.
Mitfreuen durfte ich mich mit den Destillata Gesamtsiegern,
dem "Bronzenen" Edgar Wernbacher, dem "Silbernen"
Tibor Vertes und dem "Goldenen" Zecir Selimi,
dem Brennmeister der Pirker GmbH.
Toni Rossetti, den ich bei meiner Schnopsroas kennenlernte
war mit seinem Sohn bei der Gala. Wolfgang Kaufmann hat
sich mit seinen beiden Söhnen im Tiroler Outfit unter die
Gäste gemischt. Er hat erst kürzlich mit einer neuen
Kreation, dem "Bergsteiger", einem würzigen Alpenkräuter-Destillat
für Aufsehen gesorgt. Es macht immer wieder Freude,
diesen Brenneren zu begegnen und mit dem Bayern Josef Schätzl,
den Südtirolern Manuel Schwarz, Martin Aurich, Jochen
Kofler (Brennerei Wezl), Heinrich Pohl (Marinushof), dem
Vorarlberger Kirschbrenner Armin Nachbaur, dem Präsidenten
der Tiroler Edelbrandsommeliers Heinz Baumgartner oder
dem Steirer Robert Holzwurm (Edle Tropfen Selinschek)
einige Worte zu wechseln. Gute Gespräche ergeben sich immer
wieder am "Einsertisch" etwa mit dem Initiator und
Wegbereiter für die Positionierung und Qualität edler
Schnäpse in Tirol (und darüber hinaus) Wendelin
Juen, dem Destillata Verkostungsleiter Manfred Gössinger,
dem Direktor der HBLA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
Reinhard Eder, "Mister Destillata" Wolfgang
Lukas und der Buchautorin und Redakteurin des Weinmagazins
der Südtiroler Sommeliervereinigung Maria Kampp. Besonders
gefreut hab´ ich mich über das erstmalige Treffen
mit Friedrich Springob, meinem Kollegen und Chefredakteur
der Kleinbrennerei.
Leider war auch heuer der Verkostungsbereich viel zu klein und
mit etwas Glück konnte ich gerade einmal 7 Edelbrände
verkosten: einen Whisky vom Schätzlhof, einen Williamsbrand
von Wiesmeier, je eine Marille vom Marinushof und
von der Destillerie Pirker, eine Fraxner Kirsche von
Nachbaur, einen Grappa Goldmuskateller von Kofler und
einen Grappa Gewürztraminer der Gebrüder Schwarz.
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